Schon als junges Mädchen wollte ich am liebsten Archäologie studieren. Das war zu dieser Zeit je­doch für Frauen eine abso­lut chancenlose Ausbil­dung. Also wandte ich mich als zweite Wahl der Medizin zu und zog später zudem noch vier Söhne weitgehend alleine groß. Medizinisch arbeitete ich in einer an­erkannten pharmazeutischen Firma mit dem Schwerpunkt Impfstoffe, immunbio­logische und Gerinningspräparate hier in Marburg als Leiterin der Arzneimittelsicherheit. Jenseits der Pensionie­rung 1995 gab ich noch etliche Jahre mein Wissen über Impfungen und Infektionspro­phylaxe in Fortbildungsse­minaren, Beratung­en und Veröffentli­chungen an Laien und Ärzte weiter. Aber ir­gendwann musste ich auch da ein Ende setzen.

Und nun hatte ich endlich Zeit für meine geliebte Archäologie!

Schließlich wohne ich in einer Universitäts­stadt. Ich meldete mich also bei der Uni als Senio­renstudentin an und belegte im Laufe der Jahre Veranstaltungen in Vor- und Frühgeschichte, klassischer Archäologie, Iranistik und christlicher Ar­chäologie.

Ich hörte Vorlesungen bei den Professoren Heidemarie und Guntram Koch, Heidemarie mit dem Schwerpunkt Elam und Altpersien, Guntram mit Christlicher Archäolo­gie. Bald fuhr ich mit den beiden und ihrer Freundesgruppe jedes Jahr zu Ex­kursionen durch den Iran, in die Türkei, nach Libyen und in den Libanon.